Nicht allen Katzen geht es gut

Als Mitglied von zwei Tierschutzvereinen - der IG Tierschutz in Mittelhessen e. V. und TierfreundLich e.V. - wollte ich aktiven Tierschutz betreiben. Meine Meinung ist, dass jeder Mensch, der in Lohn und Brot steht sich ehrenamtlich engagieren sollte. Zeit findet man dafür, wenn man es wirklich will.

Als ich gefragt wurde, ob ich Katzen in Pflege nehmen könnte, sagte ich zu. Ich hatte ein freies Zimmer im Haus, das fortan als Katzenzimmer herhalten musste. Nicht allen Katzen ist es vergönnt in häuslicher Obhut aufzuwachsen. Viele Katzen bekommen ihren Nachwuchs in irgendwelchen Scheunen, auf Bauernhöfen, wo sie nicht gewollt sind, oftmals sterben die Mütter oder die Kleinen werden irgendwo ausgesetzt. In solchen Fällen kümmern sich Tierschutzvereine um die Tiere. Im Falle meiner beiden Tierschutzvereine, werden die Katzen privat unter gebracht. So wachsen die Kitten in einer häuslichen Umgebung auf, lernen das Leben in einer Familie und mit anderen Tieren kennen und werden nicht nur Stundenweise betreut, wie es in einem Tierheim der Fall ist.

Die ersten die einzogen, waren Leni und Lomi. Die nächsten waren ein Vierergespann: Kimi, Robin, Till und Mona. Vier kleine, wilde Kätzchen, die sich kaum zähmen liesen. Während sich Kimi und Robin nach einiger Zeit anfassen liesen, war es bei Mona und Till sehr schwierig. Dennoch schaffte ich es alle zu vermitteln. Nach etwa drei Monaten wurden Till und Mona wieder zu mir zurück gebracht. Das Paar das beide aufgenommen hatte, hat sich getrennt und konnte oder wollte die beiden Katzen nicht mehr behalten. Für Katzen die sowieso schon super-ängstlich sind und die Pflegestelle eine Katastrophe. Fängt doch die Sucherei für ein neues Zuhause wieder von vorne an. Aber ich fand wieder ein Zuhause. Eine Familie in Gießen wollte den beiden ein neues Heim bieten,  meine Erklärungen, dass beide sehr ängstlich sind, sich nicht anfassen lassen und es durchaus sein könnte, dass sie sich sehr lange oder gar nicht anfassen lassen würden, fiel nicht auf fruchtigen Boden. Zwei Wochen später waren Till und Mona wieder bei mir. Der Satz des Herrn, der sie adoptierte ist mir heute noch im Gedächtnis: "Ach, und ich dachte nach zwei oder drei Tagen lassen sie sich anfassen. Die haben sich die ganze Zeit unter dem Schrank versteckt!" Das waren auf jeden Fall die falschen Menschen für diese Katzen.  Die meisten möchten Schmusekatzen haben. Aber es gibt sie noch, die Menschen mit Herz, die auch schwierigen Katzen ein Zuhause geben. Und so haben Till und Mona doch noch ein tolles Zuhause bei einer netten Frau gefunden, die schwierigen Katzen ein Zuhause geben wollte.

 

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