Der Sommer 2016 war vollgepackt mit Katzenbabys. Mit den beiden schwarzen Kätzchen Karl und Karla fing es im Mai an. Da sie schon ein gutes Alter zum vermitteln hatten, blieben sie nur einige Tage bei mir und konnten sehr schnell vermittelt werden. Die nächsten vier Kitten standen schon in den Startlöchern. Für einige Tage wohnten sie in unserer Auffangstation, dann holte ich sie zu mir, damit sie eine Bezugsperson haben und den ganz normalen Alltag in einem Haus kennenlernen. Hmmm....ich überlege gerade, was bei mir normal ist??
Die vier Kitten stellten sich als Kater heraus. Sie haben von mir die wunderschönen Namen Manfred, Walter, Herbert und Heinrich bekommen. Gesund und munter konnten die Herren - natürlich immer zu zweit - an neue Dosenöffner übergeben werden.
Und schon waren die nächsten beiden an der Reihe. Ein kleiner Kater und eine halbjährige Katze. Willi durfte in eine neue Familie ziehen, die noch ein anderes kleines Kätzchen hatte. Die halbjährige Lisa blieb noch bei mir. Eines morgens weckte sie mich mit ihrem Maunzen. Sie lag auf meiner Bettdecke. Schien ganz normal zu sein, aber sie leckte sich ständig und dann sah ich die ersten Blutflecken. Ich stand auf, Lisa auch. Meinen Kater verjagte sie. Was sie vorher auch nie gemacht hat. Dann blutete sie noch mehr. Ich rief meine Tierärztin an. Sie wollte sich die Katze später anschauen. Aber so weit kam es dann nicht. Lisa hatte Fehlgeburten. Wir waren sehr überrascht, den niemand hatte auch nur die leiseste Ahnung, dass sie schwanger war. Nachdem sie sich von den Fehlgeburten erholt hatte, wurde sie einige Zeit später kastriert und durfe zu einem Vereinsmitglied in ihr neues Zuhause ziehen.
Anfang August kam es dann ganz dicke. 6 Babykatzen nur wenige Tage alt, sollten meinen Alltag durcheinander bringen. Den die Kleinen mussten noch mit der Spritze gefüttert werden. Eine Mutter gab es nicht mehr. Alle 2-3 Stunden bekamen sie ihre Aufzuchtmilch. Eigentlich sollte ich sie nur mal übers Wochenende nehmen. Aber dann wollte sie natürlich niemand mehr von mir übernehmen. Die Kleinen machen ja auch enorm Arbeit und an Durchschlafen ist erst gar nicht zu denken. Sechs solcher Würmchen durchzubringen ist schon nicht so einfach. Eins starb nach knapp zwei Wochen, ein zweites einige Tage später. Doch die anderen Vier waren Kämpfernaturen und tranken und wurden immer größer. Nicht zu vergessen, dass ich neben dem Babyfüttern auch meinen Haushalt und meine eigenen Katzen zu versorgen hatte. Das ich auch noch Vollzeit gearbeitet habe, will ich erst gar nicht erwähnen. Wie das alles geht? Meine Mutter sprang für mich ein, wenn ich an der Arbeit war. Die erste Fütterung vor der Arbeit übernahm ich. Nach der Arbeit ging es sofort wieder ans füttern. Dann Haushalt, duschen, essen. Babys füttern. Etwas Zeit für mich. Vor dem Schlafen gehen, Fütterung. Nachts den Wecker stellen, aufstehen, füttern. Und das Tagein, Tagaus. Man kann sich gar nicht vorstellen wie sehr man sich freuen kann, wenn die Babys endlich alleine fressen. Im Oktober waren die Vier - Hannes, Merlin, Max und Titus - dann soweit und konnten vermittelt werden. Und weiter ging es Peter und Paul kamen zu mir gefolgt von Pebbles und BamBam. Die meisten Katzenkinder kommen mit 6-8 Wochen zu uns. Sehr oft mit den Kinderkrankheiten. Flöhe, Ohrenmilben, Katzenschnupfen, Durchfall waren an der Tagesordnung. In diesem Sommer saß ich öfter im Wartezimmer meiner Tierärtin, als in meinem Wohnzimmer. Aber im Herbst waren alle Katzen bei neuen Dosenöffnern untergebracht und ich hoffe, sie haben ein gutes und langes Katzenleben vor sich.
Kommentar schreiben